Zimmerpflanzen sind aus der modernen Inneneinrichtung nicht mehr wegzudenken und bieten nicht nur ästhetischen Wert, sondern auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Die zunehmende Beliebtheit von Zimmerpflanzen hat jedoch auch zur Verbreitung zahlreicher Mythen und Missverständnisse über ihre Pflege geführt. Während einige dieser Tipps harmlos erscheinen mögen, können sie das Wachstum und das Wohlbefinden Ihrer Pflanzen tatsächlich beeinträchtigen.
In diesem Artikel räumen wir mit den gängigsten Mythen rund um Zimmerpflanzen auf und vermitteln Ihnen das nötige Wissen für die richtige Pflege Ihrer Pflanzen. Von Bewässerungsplänen bis hin zu den passenden Erden behandeln wir eine Reihe von Themen, die Ihnen helfen, ein besser informierter Pflanzenhalter zu werden.
1. Der Schottermythos: Warum er unnötig ist
Viele Menschen glauben, dass eine Schicht Kies am Boden eines Blumentopfs die Drainage verbessert. Das ist jedoch ein Irrtum. Man geht davon aus, dass Kies überschüssiges Wasser unter den Pflanzenwurzeln sammelt und so Wurzelfäule verhindert. In Wirklichkeit ist jedoch das Gegenteil der Fall. Durch die Zugabe von Kies steigt der Grundwasserspiegel im Topf an und die Erde bleibt feuchter, als sie ohne Kies wäre.
Für eine optimale Drainage empfiehlt es sich, eine gut durchlässige Blumenerde zu verwenden und darauf zu achten, dass die Töpfe Drainagelöcher haben. So kann überschüssiges Wasser gut abfließen und die Wurzeln können nicht im Wasser stehen und verfaulen.
2. Strenge Bewässerungspläne: Ein Rezept für eine Katastrophe
Das Gießen Ihrer Pflanzen nach einem strengen Zeitplan mag zwar eine gute Möglichkeit sein, für Konstanz zu sorgen, doch Pflanzen haben unterschiedliche Bedürfnisse, die von zahlreichen Faktoren wie Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit abhängen. Das Festhalten an einem starren Bewässerungsplan berücksichtigt diese Veränderungen nicht und kann zu Über- oder Unterwässerung führen.
Überprüfen Sie stattdessen vor dem Gießen den Feuchtigkeitsgehalt der Erde. Bei den meisten Zimmerpflanzen sollte die oberste Schicht der Erde trocken sein, bevor Sie erneut gießen. Passen Sie die Gießhäufigkeit an die Jahreszeit und die spezifischen Bedürfnisse der Pflanze an.
3. Mayonnaise auf Blättern: Ein fehlgeleiteter Trick
Manche Pflanzenliebhaber empfehlen, Mayonnaise zum Polieren der Blätter zu verwenden, da sie angeblich für einen glänzenden Glanz sorgt. Zwar macht sie die Blätter dadurch vorübergehend glänzender, doch kann Mayonnaise auch Staub und Schädlinge anziehen. Zudem blockiert ihr fettiger Film das Sonnenlicht und behindert so die Photosynthese.
Verwenden Sie anstelle von Mayonnaise ein feuchtes Tuch, um die Blätter Ihrer Pflanzen vorsichtig zu reinigen. Diese Methode entfernt Staub und ermöglicht den Blättern, effizient zu atmen und Photosynthese zu betreiben.
4. Besprühen zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit: Funktioniert das wirklich?
Um die Luftfeuchtigkeit rund um tropische Pflanzen zu erhöhen, wird häufig das Besprühen empfohlen. Die Wirksamkeit ist jedoch begrenzt. Besprühen erhöht die Luftfeuchtigkeit nur vorübergehend und kann zu Wasserflecken auf den Blättern führen, die wiederum Schädlinge und Krankheiten begünstigen können.
Für eine effektivere Lösung verwenden Sie einen Luftbefeuchter oder stellen Sie eine Schale mit Wasser in die Nähe Ihrer Pflanzen. Das Gruppieren von Pflanzen kann auch dazu beitragen, ein Mikroklima mit höherer Luftfeuchtigkeit zu schaffen.
5. Überfüllung der Pflanzen: Mehr ist nicht immer besser
Mehrere Pflanzen in einem Topf zu platzieren, mag platzsparend und ästhetisch ansprechend erscheinen, kann aber zu einem Wettbewerb um Ressourcen wie Wasser, Licht und Nährstoffe führen. Überfüllung kann Stress verursachen und das Wachstum hemmen.
Wenn Sie mehrere Pflanzen zusammen pflanzen, achten Sie darauf, dass jede Pflanze genügend Platz zum Wachsen hat. Wählen Sie Pflanzen mit ähnlichen Pflegeanforderungen, um Konkurrenz zu vermeiden. Überlegen Sie, zu dicht stehende Pflanzen in separate Behälter umzutopfen, um jeder Pflanze den nötigen Platz zu geben.
6. Die Schattenseiten der Überdüngung
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