„Wir werden hier erstmal eine Weile wohnen. Bis wir unsere Wohnsituation geklärt haben. Macht schnell auf“, sagte der Ex-Mann, der mit seiner neuen Frau in der Tür stand.

Lena, mach auf. Wir müssen etwas besprechen.

Sie erstarrte an der Tür – sie erkannte die Stimme sofort. Artjom. Er hatte sich seit über einem Jahr nicht gemeldet oder gezeigt, ab und zu keinen Unterhalt gezahlt, und jetzt stand er hier, als wäre nichts geschehen.

„Was brauchen Sie?“, sagte sie, ohne die Tür aufzuschließen.

– Lass uns in Ruhe reden.

Lena blickte durch den Spion. Artjom stand neben einer Frau – groß, in leichter Jacke und mit einer imposanten Tasche. Ihr Gesicht war ihr unbekannt, aber ohne Worte war alles klar.

– Wer ist bei dir?

– Vika. Meine Frau.

Lena drehte den Schlüssel um, ließ aber die Kette zurück.

– Was willst du?

Artjom kam näher und stützte seine Hand auf den Türrahmen.

„Wir werden eine Weile hier wohnen. Bis wir das Wohnungsproblem gelöst haben.“

Lena blickte zuerst zu ihm, dann zu Vika, die etwas abseits stand und mit ihrem Fingernagel an der abblätternden Wand des Eingangs herumstocherte.

– NEIN.

„Was meinst du mit ‚nein‘?“, fragte er stirnrunzelnd. „Aber ich bin registriert.“

— Sie sind zwar gemeldet, wohnen aber schon lange nicht mehr dort. Ein Jahr und zwei Monate sind vergangen.

 

– Das ist auch meine Wohnung.

– Nein. Meins. Du bist nur registriert, hast deinen Führerschein aber schon vor langer Zeit verloren.

Artjom lächelte ironisch.

„Werden Sie schlau? Wir werden nicht lange hier sein, höchstens eine Woche.“

„Nicht für einen Tag, nicht für eine Stunde“, antwortete sie ruhig.

Vika trat näher und schaute hinter ihm hervor:

– Ach komm, wir sind nicht für immer hier.

— Die Wohnung ist für Sie geschlossen. Vollständig.

Artjom verkrampfte sich, seine Stimme wurde rau:

„Ich habe das Recht zu kommen, wann immer ich will. Mein Sohn lebt hier.“

„Mein Sohn, ja; Sie, nein. Wenn Sie ihn sehen möchten, treffen Sie im Voraus Vorkehrungen. Aber Sie werden nicht hier wohnen.“

„Bist du völlig verrückt?“, bellte er und stellte den Fuß in den Türrahmen. „Mach auf, habe ich gesagt!“

Lena schlug die Tür zu und drehte den Schlüssel um. Ihr Herz klopfte, ihre Hände zitterten, aber sie zuckte nicht zusammen.

Draußen kracht es – eine Faust schlägt gegen die Tür.

 

— Lenka! Mach auf! Das ist auch meine Wohnung!

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